Montag, 30. Januar 2017


"Jorvik" ist eins von den Spielen, die mir gleich Lust auf mehr gemacht haben. Gleich am nächsten Tag nach dem ersten Spiel mit der vereinfachten Version haben wir die schwierigere Variante gespielt und sofort Freunde fürs Wochenende eingeladen, um es zu viert durchzuspielen. Obwohl das Spiel als Kennerspiel gekennzeichnet ist, sind die Regeln ziemlich überschaubar und leicht zu lernen und trotzdem ist das Spiel taktisch anspruchsvoll und abwechslungsreich. Aber bevor ich in die Details gehe, erkläre ich worum es in dem Spiel geht...

REGELN KURZGEFASST

Es geht insgesamt darum eine Kartenauslage zu bilden, durch die man am Ende möglichst viele Punkte bekommt. Die meisten Punkten bekommt man durch Handwerkerkarten, die man noch im Laufe vom Spiel mit Rohstoffen füllen muss. Die Rohstoffe bekommt man wiederum durch Schiffskarten. Es gibt auch Händler-, Krieger-, Siegpunktekarten und noch andere Karten, die für viel Abwechslung sorgen.

Die Karten bekommt man durch eine Art Auktion - man legt mehrere Karten in die Mitte und die Spieler setzen abwechselnd ihre Wikinger vor die Karten, die sie kaufen möchten. Je mehr Spieler die Karte möchten, desto teurer wird sie. In der zweiten Phase entscheidet jeder Spielen der Reihenfolge nach ob er die Karten zum gegebenen Preis kaufen möchte.



Der Clou vom Spiel ist die richtigen Karten zum richtigen Zeitpunkt zu kaufen und so zu bieten, dass man möglichst wenig für sie zahlt. Man ist also jede Runde am Überlegen, was man unbedingt haben und wie viel man dafür bezahlen möchte. Gleichzeitig muss man die anderen Spieler im Auge behalten und versuchen, ihre Ziele zu durchschauen und wenn möglich zu durchkreuzen.


KOMPLEXITÄT

Wie schon am Anfang erwähnt, finde ich das Spiel ziemlich unkompliziert. Die Regeln kann man schnell lernen und sofort losspielen. Beim ersten Spiel hat man jedoch noch kein richtiges Gefühl dafür, welche Karten es im Spiel gibt und welche Strategien man verfolgen kann. Hier sind also neue Spieler im Nachteil.

Interessant ist, dass man in dem Spiel sogar zwei Varianten hat - eine leichte ("Karl") und etwas komplexere ("Jarl"). In der "Jarl" Variante gibt es mehr einzigartige Karten mit besonderen Vorteilen, mehr Ressourcen, aber auch ein etwas komplexeres System für das Bieten. Aber auch diese Variante würde ich als überschaubar und leicht zu lernen bezeichnen, wobei ich eher empfehlen würde mit der einfacheren anzufangen.


GLÜCKSABHÄNGIGKEIT

In dem Spiel hängt viel davon ab, in welcher Reihenfolge die Karten und Rohstoffe ins Spiel kommen. Man kann also nicht ganz genau planen, wie man die eigene Auslage aufbaut, sondern muss schauen, was angeboten wird und versuchen das beste daraus zu machen. Dadurch ergibt sich ein abwechslungsreiches Spiel, in dem zwar einiges vom Glück abhängt, aber jeder Spieler gleiche Chancen hat.

Es kann sein, dass einem gerade die Rohstoffe nicht so passen oder dass man eine oder andere Karte dringender als die Spielgegner braucht, aber im Großen und Ganzen ist jeder genauso betroffen wie die anderen.


INTERAKTIONEN

Es gibt ziemlich viel Interaktion zwischen den Spielern, weil man immer versucht sich die besten Karten vor den anderen zu schnappen. Wenn man weiß, dass der Spielgegner irgendeine Karte sehr gebrauchen könnte, kann man den Preis der Karte in die Höhe treiben.

Das Spiel ist auch zu zweit gut spielbar!



DYNAMIK

Das Spiel besteht aus vielen kurzen Runden - sowohl die Anzahl der Runden als auch Dauer einer Runde ist durch die Anzahl der Spieler bestimmt. Je nachdem, ob man mehr nach dem Bauchgefühl spielt oder jeden Zug hundertprozentig durchdenken muss, können sich längere Wartezeiten für andere Spieler ergeben. Wir versuchen eher locker zu spielen und haben es noch nicht geschafft unter 80 Minuten das Spiel zu beenden.



SPIELMATERIAL

Das Spiel dreht sich um Wikinger, das Spielmaterial ist also entsprechend gestaltet. Es besteht zum Großteil aus Karten, es gibt aber auch Holzelemente (Wikinger und Ressourcen). Außerdem gibt es ein Brett, auf dem man die zu bietenden Karten auslegt. Meiner Meinung nach könnte ein erfahrener Spieler auf das Brett verzichten - so kann man das Spiel sogar sehr gut in den Urlaub mitnehmen.



KURZFASSUNG

(+) leichte Regeln, steile Lernkurve
(+) zwei Varianten vom Spiel (einfach und fortgeschritten)
(+) viele kurze Runden sorgen für Abwechslung
(o) ziemlich glücksabhängig, aber jeder ist genauso betroffen
(+) angenehmes Niveau von Interaktionen zwischen Spielern











Spielart
Spieler
Alter
Spieldauer
Kartenspiel / Aufbauspiel
2 bis 5
Ab 10
60-90 Min.

Finale Bewertung









9













Komplexität






6
















Taktik







7















Glück





5

















Interaktionen







8















Spielmaterial








8

















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Wilkommen

Wir sind zwei Erwachsene, die sehr oft Brettspiele spielen und gerne neue Titel ausprobieren. Wir mögen vor allem anspruchsvolle Spiele, die man gut zu zweit spielen kann. Unser Nachwuchsspieler ist 6 Jahre alt und lässt sich langsam auch für Brettspiele begeistern.

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