Samstag, 31. Dezember 2016


"Die Legenden von Andor - Teil III" ist eine sehr gelungene Weiterführung eines ausgezeichneten Spieles, das sogar Kennerspiel des Jahres 2013 geworden ist. Der "Teil III" ist keine Erweiterung, sondern ein selbständiges Spiel, für das man kein Grundspiel braucht.

Wie in den vorherigen Spielen wird hier eine Geschichte erzählt, die aus vielen kleineren Abschnitten (Legenden) besteht. Die Spieler übernehmen die Rolle der Helden, die unterschiedliche Aufgaben gemeinsam lösen müssen. Die Legenden hängen relativ locker zusammen und man muss eigentlich nicht unbedingt die vorherigen Legenden kennen um mit dem "Teil III" loszulegen... aber es ist so, als ob man die dritte Staffel von einer Serie schauen würde, ohne die zwei ersten zu kennen. Man ist sehr schnell im Spiel, kennt aber die Vorgeschichte nicht. Ich würde eher empfehlen mit dem ersten Teil anzufangen.



Ich nehme aber an, dass sich für das Spiel vor allem diejenigen interessieren, die schon die anderen Teile gespielt haben und die erfahren möchten, ob sich der dritte Teil lohnt und was neu ist. Ich beantworte gleich die erste Frage - JA, es lohnt sich. Die Geschichte ist spannend und passt perfekt in die Andor Welt. Die altbekannten Regeln bleiben bestehen, es gibt aber einige Neuerungen, die das Spiel interessanter machen(gleich mehr dazu). Dadurch ist das Spiel aber auch noch ein Stück komplexer geworden, aber gleichzeitig habe ich das Gefühlt, dass der Schwierigkeitsgrad etwas gesunken ist. Die ersten Legenden haben wir zwar ziemlich knapp, aber doch gleich beim ersten Anlauf gewonnen, was aber möglicherweise an der Spielerfahrung liegen kann.

Jetzt komme ich dazu, was in diesem Teil neu ist. Ich versuche ein wenig zu erzählen, ohne zu viel von der Geschichte zu verraten.



Spielbrett

Das Spielbrett ist doppelseitig. Die erste Seite stellt eine Gebirgslandschaft dar und ist durch Schluchten unterteilt, die man jedoch überspringen kann. Die zweite Seite ist deutlich düsterer und stellt eine mit Lava bedeckte Landschaft dar.




Kreaturen / Gegner

Da die Handlung in einem anderen Teil der Andorwelt stattfindet, sind die Kreaturen auch etwas andere. Die meisten Kreaturen unterscheiden sich nicht stark von denen aus dem ersten Teil. Sie bewegen sich immer in Richtung des Lagers und man bekämpft sie wie gewohnt. Ein interessanter Unterschied zum ersten Teil ist, dass man nach dem Sieg kein Gold, sondern Stärkepunkte bekommen kann (oder wahlweise Willenspunkte).

Es gibt aber noch eine andere neue Art von Gegnern - Skelette. Sie sind ziemlich lästig, können aber in manchen Fällen nützlich sein  - wenn man sie gleicht in der ersten Kampfrunde tötet, bekommt man eine Belohnung.



Helden

Die Helden sind eigentlich gleich geblieben, haben aber neue Sonderfähigkeiten. Beispielsweise hat der Magier drei unterschiedliche Zaubersprüche (u.a. Teleportation), die er einmal pro Spiel einsetzen kann und der Krieger reitet jetzt auf einem Pferd und kann immer einen anderen Spieler mit bewegen, ohne dass der andere Zeit verliert. Die Sonderfähigkeiten sind nützlich und bringen ein neues Element ins Spiel, ohne aber einen zu mächtigen Vorteil zu bringen.





Proviant

Eine interessante Neuerung ist, dass man für jeden Tag Proviant braucht. Wenn ein Held am Ende des Tages keine Apfelnüsse oder kein Sternenkraut hat, verliert er 8 Willenspunkte! Man muss dies also jeden Tag berücksichtigen und sich rechtzeitig um die Vorräte kümmern.




Kein Gold

Interessant ist, dass es kein Gold und keine "Handelspunkte" (wie Taverne,  Mine) gibt, in denen man Stärkepunkte oder Gegenstände kaufen kann. Es gibt aber dafür mehrere Möglichkeiten, an die begehrten Stärkepunkte oder Objekte zu kommen, dies ist aber stark glücksabhängig (wie Nebelplättchen, Höllenplättchen).


FAZIT


Wie schon am Anfang erwähnt finde ich diesen Teil sehr gelungen. Andor-Fans kommen hier auf ihre Kosten und erleben tolle neue Geschichten mit gewohnter Mechanik, aber neuen Landschaften und ein paar interessanten Neuerungen. Neuen Spielern würde ich eher zu dem ersten Teil raten, aber wenn man unbedingt will, kann man auch mit diesem Teil beginnen.




DIE LEGENDEN VON ANDOR - Teil III

Spielart
Spieler
Alter
Spieldauer
Strategie / Rollenspiel
2 bis 4
Ab 10
90-120 Min.


Finale Bewertung









9













Komplexität








8














Taktik









9













Glück






6
















Interaktionen










10












Spielmaterial








8











Sonntag, 18. Dezember 2016

"Targi" gehört zu meinen Lieblingsspielen. Ich habe es schon zig mal gespielt und fast immer in den
Urlaub mitgenommen. Auf die Erweiterung habe ich mich also sehr gefreut und ich war auch neugierig, wie man das Spiel noch umgestalten kann ohne das es den Charakter verliert.

Nun habe ich die Erweiterung gespielt und es hat mir sehr gefallen! Das Spiel wurde nicht komplett umgestaltet, sondern um neue Elemente bereichert, die zu dem Grundspiel sehr gut passen. Die Erweiterung bringt viele neue Regeln, aber auch komplett neue Stammeskarten und eine neue Ressource. Ganz wichtig - die alten Regeln bleiben bestehen, es werden nur neue, zusätzliche Regeln vorgestellt, die im Zusammenhang mit allen neuen Elementen stehen.

Die Neuerungen sind sehr interessant und passen sehr gut ins Spiel, machen es aber noch um eine Nummer komplizierter. Das Grundspiel war schon relativ anspruchsvoll und mit der Erweiterung hat man noch einige Regeln mehr, die man sich merken muss, aber auch deutlich mehr Alternativen, die man vor jedem Zug abwägen muss. Das bietet für erfahrene Spieler viel Abwechslung und noch mehr Tiefe, kann aber für Spieler, die das Grundspiel erst 2-3 Mal gespielt haben schon zu viel werden.

Ich kann die Erweiterung eigentlich jedem Fan des Spieles empfehlen. Abraten würde ich es nur denjenigen, die sich überlegen sofort das Basisspiel und die Erweiterung zusammen zu kaufen. Lieber erstmal das Grundspiel gründlich kennenlernen und dann Erweiterung ausprobieren.

Das war mein Fazit und gleichzeitig eine fast spoilerfreie Einführung. Jetzt möchte ich mehr auf die Änderungen und meine Bewertungen davon eingehen.




Wasser
Die neue Ressource kann man flexibel in andere Ressourcen umwandeln
(+) interessante Idee
(-) spielt nur eine untergeordnete Rolle. Es sollte etwas mehr Warenkarten mit Wasser geben oder andere Wege, wie man diese Ressource erwerben kann



Veränderte Randkarten
Die Randkarten mit Waren bleiben, alle anderen sind vor allem auf die neue Ressource (Wasser) angepasst. Die Felder verändern sich in den meisten Fällen nur ein wenig. Die größte und beste Änderung:
(+) das sehr mächtige Feld "Fata Morgana" wird auf sehr kluge Weise etwas abgeschwächt.



Targia
Eine Figur ähnlich dem Räuber, die in die entgegengesetzte Richtung geht und statt Nachteilen, Vorteile bringt. Man bekommt bei ihr eine Ware eigener Wahl oder kann gegen Bezahlung eine Warenkarte ziehen.
(+) nette, aber nicht sehr bedeutende Ergänzung zu dem Hauptspiel
(+) nicht zu mächtig. Nach der Beschreibung aus der Box habe ich mir vorgestellt, dass die Targia sehr große Vorteile bringt, sie halten sich aber in Grenzen






Wanderdünen
Seitlich baut man noch 3 zusätzliche Felder auf, die man statt den Randfelder besetzen darf. Das bringt den Nachteil, dass man weniger Karten aus der Mitte ziehen kann, die Wanderdünen kompensieren es dafür mit oft großen Vorteile.
(+) die Idee ist super
(-) nicht so gut ausbalancierte Belohnungen - manche Felder sind schon fast zu mächtig, während die anderen nur in sehr besonderen Fällen Vorteile bringen




Neue Stammeskarten
Der Stammeskartenstapel wird komplett durch einen neuen ersetzt (wobei man sie auch eventuell vermischen kann).
(+) die Karten mit Vorteilen haben eine zusätzliche Markierung, die schnell eine Information liefert, ob diese Karte einmalige oder dauerhafte Vorteile bringt. Das bringt mehr Übersicht ins Spiel. Wenn der Verlag das Grundspiel überarbeiten sollte, würde ich die gleiche Änderung ins Erwägung ziehen




 TARGI - DIE ERWEITERUNG

Spielart
Spieler
Alter
Spieldauer
Strategie / Aufbauspiel
2
Ab 12
60-80 Min.


Finale Bewertung









9











Komplexität







7













Taktik








8












Glück


2


















Interaktionen


2


















Spielmaterial






6











Wilkommen

Wir sind zwei Erwachsene, die sehr oft Brettspiele spielen und gerne neue Titel ausprobieren. Wir mögen vor allem anspruchsvolle Spiele, die man gut zu zweit spielen kann. Unser Nachwuchsspieler ist 6 Jahre alt und lässt sich langsam auch für Brettspiele begeistern.

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