Sonntag, 13. Mai 2018


Wir haben das Spiel zu dritt gespielt und es hat uns allen gefallen. Am Anfang ist man zwar durch die Menge des Spielmaterials und durch das komplexe Regelwerk etwas überwältigt, aber nach der ersten Runde sind alle Regeln absolut klar und das Spiel macht Spaß. "Outlive" ist eigentlich ein Worker-Placement Spiel, aber vom Charakter her hat es sogar einen kleinen Touch von Roleplaying - die Story im Hintergrund spielt eine große Rolle.




HINTERGRUNDGESCHICHTE

Das Spiel findet in einer postapokalyptischer Welt statt. Auf der Erde gibt es radioaktive Strahlung, die Überlebenden verstecken sind in unterirdischen Bunkern. Jeder Spieler hat seinen eigenen Bunker und sorgt dafür, dass dieser ausgebaut wird und dass die Leute, die darin wohnen genügend Nahrung haben. Dafür schickt man Leute an die Erdoberfläche, die die notwendige Nahrung, aber auch Rohstoffe für Ausbau vom Bunker einsammeln. Das Ziel vom Spiel ist es, am Ende von 6 Tagen (Runden) der Anführer des Teams zu sein, das im Vergleich zu den anderen die besten Überlebenschancen hat. Denn parallel zu dem Teil der Welt hat es irgendwo anders eine andere große Gruppe geschafft sich eine neue Welt (eine Stadt unter Wasser) aufzubauen und sie wollen nur den fähigsten Leuten die Chance geben sich ihnen anzuschließen.





WIE LÄUFT EIN SPIEL AB

Das Spiel verläuft in 6 Runden, in denen jeder Spieler zuerst seine Leute auf die Oberfläche (d.h. den Spielplan) schickt um Ressourcen und Nahrung zu sammeln, um danach diese Ressourcen dazu zu nutzen, den Bunker auszubauen, die Überlebenden im Bunker zu ernähren oder neue zu rekrutieren.

Auf dem Spielplan gibt es mehrere Orte, an denen man unterschiedliche Ressourcen und Nahrungsmittel sammeln kann. Jeder Spieler hat 4 Einheiten, die unterschiedlich viele Aktionspunkte/Stärke haben und dadurch unterschiedlich viele Ressourcen aufsammeln können. Hier gilt es auch - wer zuerst kommt, der mahlt zuerst - und dadurch kommt es öfters vor, dass die anderen Spielern manche Ressourcen abräumen, bevor man selbst dran kommt. Außerdem passiert es öfters, dass man den Konkurrenten beklaut wird, aber man verliert meistens nur wenig dabei.




In dem Spiel kann man auch Gegenstände sammeln, die Sonderaktionen erlauben, wie einfacheres Sammeln von Ressourcen oder bessere Kampfstärke beim Jagen von Wild.

Nachdem die Sammelphase vorbei ist, muss man die Leute im Bunker ernähren - wenn man zu wenig Nahrung hat, sterben sie... Außerdem kann man den Bunker ausbauen, eventuell die Sonderaktionen nutzen. Man prüft auch, ob die Strahlung im Bunker wächst.

Außerdem gibt es in jeder Runde ein Ereignis, das das Spiel noch etwas schwieriger macht. Entweder sind Tiere schwerer zu jagen, oder es gibt weniger von bestimmten Ressourcen... Jedes Spiel ist dadurch etwas anders.

Am Ende vom Spiel gibt es natürlich eine Auswertung. Dabei spielen sehr viele Faktoren eine Rolle - Anzahl der Überlebenden im Bunker, Anzahl reparierter Gegenstände, Höhe der Strahlung im Bunker etc.





MEINE BEWERTUNG

(+) sehr atmosphärisch - das Spielmaterial (Artwork) und die Regeln verhelfen einem sich in die postapokalyptische Welt zu versetzen. Man kämpft in jeder Runde aufs Neue ums Überleben, die Ressourcen sind knapp und man muss sich vor der Strahlung schützen

(+) angenehmes Niveau von Interaktionen mit anderen Spielern. Man kommt sich zwar in die Quere, aber es ist nicht sehr nervig. Erstens kann passieren, dass andere Spielern schneller die Ressourcen an einem Ort abräumen, die man selbst haben wollte. Zweitens - wenn eine stärkere Figur eines Gegenspieler auf das Feld kommt,  auf dem die eigene Figur steht, muss man Ressourcen abgeben (oder den Angriff mit Munition abwehren)

(+) es gibt zwar sehr viele Regeln und Gegenstände / Ressourcen mit denen man sich auseinander setzen muss, aber alles passt sehr gut zusammen und nach kürzester Zeit kann man das Spiel spielen ohne im Regelwerk nachzuschauen




(+) keine sehr lange Wartezeiten, es sei denn, jemand grübelt zu lange über die optimale Strategie

(+) sehr viele Möglichkeiten von Strategien - dadurch, dass man auf sehr viele Arten Punkte bekommen kann, kann man den Schwerpunkt der eigenen Handlungen unterschiedlich setzen.

(o) Spielzeit ist ziemlich lange - wir haben zu dritt ca. 2 Stunden gebraucht

FAZIT
Wie schon am Anfang erwähnt - das Spiel hat mich und meine 2 Mitspieler überzeugt. Es ist sehr atmosphärisch, das Regelwerk ist verständlich und sinnvoll, die Graphiken sehr gut gemacht. Ich kann das Spiel den Leuten empfehlen, die eher komplexe Spiele mögen und denen die postapokalyptische Szenerie zusagt.

Sonntag, 6. Mai 2018


Mercado ist ein Handelsspiel für 2-4 Spieler und für 2 Spieler durchaus geeignet, was uns wichtig war, weil wir hauptsächlich zu zweit spielen. Uns hat "Mercado" gleich nach dem ersten Spiel gefallen. Nachdem ich den Autor gegoogelt habe (Rüdiger Dorn), kam auch raus, dass er auch eins von unseren Lieblingsspielen entwickelt hat - Istanbul (Kennerspiel des Jahres 2014).





SPIELREGELN KURZGEFASST

Jeder Spieler versucht unterschiedliche Gegenstände zu kaufen, die ihm sowohl Punkte als auch Vorteile bringen. Die Gegenstände kauft man mit Münzen verschiedener Farben, die man blind aus dem eigenen Geldbeutel zieht. Die gezogenen Münzen legt man neben den gewünschten Gegenständen ab und hofft, dass kein Gegenspieler es schneller schafft, den Preis zu bezahlen.



Mit (fast) jedem Gegenstand gewinnt man Punkte. Den aktuellen Spielstand markiert man mit den Steinen auf einer Spieltafel. Jedes Mal, wenn man Punkte sammelt, bewegt man den eigenen Stein auf der Spieltafel nach vorne. Der Spieler, der als erster zum Ziel kommt, gewinnt. Aber so ganz einfach ist es auch nicht - fast jedes Feld auf dem Weg zum Ziel bringt zusätzliche Vor- oder Nachteile und deswegen muss man noch zusätzlich drauf achten um wie viele Felder nach vorne ein Gegenstand einen bringt.

Es gibt noch ein paar andere Spielelemente (Schwarzgeld, "Joker"-Münzen, Aktionskarten, Siegel...), die das Spiel noch interessanter machen, die möchte ich hier aber nicht explizit erklären.




MEINE BEWERTUNG

(+) Die Regeln erscheinen auf den ersten Blick kompliziert, aber gleich nach der ersten Runde sind sie verständlich und logisch. Man kann also schnell lernen, wie das Spiel gespielt wird.

(+) Das Spiel läuft ziemlich schnell. Dadurch, dass man in jeder Runde nur 3 oder 5 Münzen zieht, hat man nur begrenzte Möglichkeiten sie einzusetzen, also es entstehen keine sehr langen Denkpausen, was mir persönlich sehr gefällt, weil ich ungeduldig bin und nicht so lange auf die anderen warten mag.

(+) Obwohl man hier keine sehr komplizierten Strategien entwickeln kann, muss man schon logisch denken und viele Aspekte im Auge behalten: wo lande ich, wenn ich einen Gegenstand für 4 Punkte kaufe? Welche Chancen habe ich, den Gegenstand vor allen anderen zu kaufen? Welche Münzen habe ich schon ausgespielt und welche sind noch im Beutel?



(-) Relativ große Glücksabhängigkeit. Sehr viel hängt davon ab, ob man gerade die passenden Steine aus dem Beutel zieht. Man kann zwar versuchen die Chancen abzuschätzen, die man hat um die richtige Münzen zu bekommen, aber wenn man Pech hat, kann es öfters vorkommen, dass der Gegner schneller ist...

(+) Interaktionen zwischen den Spielern halten sich auf einem angenehmen Niveau. Es gibt zwar Aktionskarten, mit denen man den anderen ein wenig schaden kann, aber das Spiel ist kein "Hauen und Stechen".

(+) sehr schönes Spielmaterial, hübsch illustriert

FAZIT
Das Spiel gefällt uns sehr gut. Es dauert nicht sehr lange (ca. halbe Stunde), die Runden sind schnell, man wartet nicht so lange auf den anderen. Glück spielt zwar eine große Rolle, aber logisches Denken / Planen ebenso. Insgesamt empfehlenswert.




Wilkommen

Wir sind zwei Erwachsene, die sehr oft Brettspiele spielen und gerne neue Titel ausprobieren. Wir mögen vor allem anspruchsvolle Spiele, die man gut zu zweit spielen kann. Unser Nachwuchsspieler ist 6 Jahre alt und lässt sich langsam auch für Brettspiele begeistern.

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